Geschafft!
Nach gut
30'000 km,
8 Platten Reifen,
15 gebrochenen Speichen,
einigen geschweissten Narben,
(kleinen unbedeutenden Stuerzen),
16'000 Photos,
608 Liter Benzin,
1733 Snickers,
731 Liter Coca Cola,
und,
und,
und,
...
kommen wir am Meer an: Wladiwostok!
Und fuer einmal macht Lyly ein Photo von ihrem Guide! Merci.
Birobidchan ist die Hauptstadt der gleichnamigen autonomen Republik. Hier erhielt die juedische Bevoelkerung eine Sumpflandschaft als unabhaengiges Territorium. Am Ortseingang wollen wir ein Photo mit der "Ortstafel" machen. Doch nach einigen Minuten kommt eine juedische Hochzeitsgesellschaft, um eben falls vor dem Monument zu posieren. Mein Guide erhaelt Lachsbroetchen und Sekt und ich werde als Brautjungfer engagiert.
Toll, wie ich wieder einmal gewuerdigt und bestaunt werde!
Nach 2 Tagen Regen suchen wir heute eine Gastiniza zum Uebernachten. Doch diese ist ausgebucht: der Transsibierische Zug hat eine kleine Reisegruppe angemeldet, die hier im Niemandsland uebernachtet?
Um 5 Uhr soll der Administrator der Herberge kommen und wir warten im Restaurant.
Doch auch andere Gaeste moechten noch gerne ein Zimmer:
Wir machen die Bekanntschaft vom kahlkoepfigen Yuri, einem Ingenieur des nahegelegenen Cosmodromes "Swobodny" (750 km2. Hier sollen ab 2015 Raketen in den Weltraum starten).
Und Alexey, ein arbeitsloser Autostopper (fast pleite), den niemand mitnehmen will, auf dem Weg nach Wladiwostok. (Spaeter hat uns Alexey dann doch mehrmals ueberholt).
Mit "Borsch" und Vodka warten wir auf den Administrator. Gegen 6 Uhr erscheint er endlich, doch es hat wirklich keinen Platz mehr.
Yuri telefoniert Kollegen, die ihn spaeter abholen . Alexey geht zurueck auf den Parkplatz und versucht sein Glueck. Und wir?
Wie immer gibt mein Guide alles und insistiert. Schliesslich darf er im Korridor am Boden neben den Toiletten schlafen: Gratis!
Ah! Ist das schoen warm im Schlafsack.
Aber was ist es frisch im Zelt. Ein Blick aus dem Zelt und kurz den Termometer auf der Uhr gecheckt: Wau! Minus 3 Grad und die ganze Landschaft glitzert im Licht. Auch mein Sattel ist mit Eiskristallen ueberzogen (Bildquiz des vorherigen Blogs).
Und die Klamotten sind natuerlich nicht trocken.
O.K. Dann faehrt mein Guide halt mit den 2 Regenhosen ueber den Unterhosen. Ueber ein trockenes Paar Socken kommen 2 Plasticksaecke und hinein in die wasserdurchtraenkten Lederschuhe. Dann die Regenjacke ueber das Fliess und zum Schluss die "pflotschnasse", kiloschwere Lederjacke darueber.Ueber die nassen Handschuhe werden nochmals Plasticksaecke gestuelpt.
Mein Guide sieht toll aus! Aber immerhin bleibt er so trocken.
Um 10 Uhr fahren wir weiter, denn jetzt haben wir immerhin knappe 4 Grad. Doch alle 15 Minuten muessen wir anhalten: die nassen Haende beginnen im Fahrtwind schnell gefuhlslos zu werden und er macht "Handgymnastik". Nach einer knappen Stunde ploetzlich ein kleiner Truckstopp. Sofort hinein in die Waerme. Die Besitzerin schaut meinen zitternden Guide an und er darf die nassen Kleider in der Kueche ueber dem Ofen zum Trocknen aufhaengen. Einmal mehr tolle Gastfreundschaft in Russland.
Nach einigen Stunden kommt die Sonne hervor und die Temperatur steigt auf ueber 10 Grad an. Auch die Kleider sind ein bisschen trockener und weiter gehts. Am Abend finden wir eine kleine Pension mit tausenden von Blumen. einer netten Wirtin und einem Bania im Garten (Photo des Bania/Sauna). Sofort alle Kleider zum Trocknen aufgehaengt und ein langes und heisses Bad im aufgeheizten Bania. Das hat mein Guide ehrlich "erschlottert"!
Wir haben tagsueber sommerliche 27 Grad!
Aber jetzt ziehen Wolken am Himmel auf und ein leichter Nieselregen setzt ein. Mein Guide verzichtet auf sein Regenkombie: es ist viel zu warm und der Regen wird nicht ewig dauern. Die Hosen werden dann schnell trocknen.
Und?
Natuerlich haelt der Regen stundenlang an und mein unnachgiebiger Guide (sturer Holzkopf) ist bis auf die Unterhosen nass...
Auch herrschen schon lange keine 27 Grad mehr, sondern die Temperatur ist deutlich unter 20 Grad gesunken. Wir machen fruehzeitig Halt um unser Nachtlager aufzuschlagen. Moeglichst schnell weg mit den nassen Klamotten und ab in den kuscheligen Schlafsack. Hoffentlich trocknen die Kleider ueber Nacht genuegend.
Fuer einmal ein kleines Quiz zum Schluss:
Frage: Was ist auf dem Bild?
Antwort im naechsten Blog.
Keine Bruecke und keine Faehre. Laut Karte sollte eine Strasse nach dem Dorf sein. Ein Bauer klagt ueber die guten alten Zeiten: seit Ende der Sowjetunion (1992) sei der Betrieb der Faehre eingestellt. Die deutsche Kartenfirma hat wieder einmal mehr nichts mitgekriegt...
Trotzdem zeigen sie uns eine Abkuerzung. Am Anfang noch normaler Kiesweg, doch der wird immer kleiner, bis wir nur noch 2 schmale Spuren und huefthohes Gras um uns haben. Sind wir ueberhaupt noch auf der Abkuerzung? Schliesslich haben wir schon beinahe 40 km hinter uns...
Doch dann Stimmen, und hinter einigen Birken treffen wir auf einige Bauern beim Grasmaehen. Wir fragen nach dem Weg: ja, wir seien richtig, noch ca. 10 km und dann kommt wieder der Hauptkiesweg. Natuerlich koennen wir nicht einfach so weiterfahren. Sofort werden wir eingeladen, es wird gekocht, gegessen und mit viel Haenden und Armen geplaudert.
Ein paar Impressionen vom Suedoestlichen Ufer und Doerfer dahinter.
Wir fahren Richtung Baikalsee!
Wir folgen dem Selenge River und erreichen nach 200 km das Flussdelta. Ab ans Ufer: Mist, die Strasse liegt zwar parallel zum Baikalsee, aber es hat immer Wald dazwischen. Doch kurz bevor die Strasse zurueck ins Landesinnere fuehrt ist ein schoenes kleines Kloster und dahinter einige Etangs. Das gibt ein tolles Photo mit mir und der Landschaft als Kulisse. Rechts der Baikalsee!
Mein Guide ist happy. An der Reception unseres Hotels in Ulaan Ude / Russia arbeitet eine ausgesprochen huebsche Buriatin. Und sie spricht englisch! So laedt er "Medegma" zum Abendessen ein. Zum "Date" bringt sie dann aber noch zwei Freunde mit: Giulia und Nova. Sie ist Italienerin und er Buriat-Russe. Nova ist Journalist und arbeitet fuer eine groessere russische Zeitung. Er findet es interessant, dass mein Guide mit einem kleinen Scooter unterwegs ist und moechte gerne ein Interview mit ihm machen. Das nervt mich total. Weiss der nicht, dass ich hier das Starlett bin? Menschen sind Banausen.
Trotzdem wird es ein toller Abend und wir essen in einer Yurte mitten in der Stadt. Das Restaurant serviert exzellente "Buuz": Buriatische Riesenravioli. Lecker.
P.S. Am naechsten Tag findet das Interview statt und beim anschliessenden Photoshooting bin ich auch mit dabei. Yeah!
Diese "TIGER" Made in China gibt's als 150 ccm Version für 1'050'000 Tögrög (sFr. 800.-) oder als echtes Powerbike mit 200 ccm für 1'300'00 Tögrög (sFr. 900.-). Und das ist der Verkaufspreis!
Da muss die Tiger von Triumph aber mächtig aufpassen!
P.S. Wir kreuzten unterwegs einige dieser und ähnlicher Mopeds aus China und nach teilweise 60 gefahrenen km fielen die ersten Reparaturen an...
Küss den Asphalt!
Als wir über die ersten nicht asphaltierten Wege in der Mongolei geholpert sind musste mir mein Guide versprechen den Asphalt zu küssen, sobald wir wieder auf geteerten Strassen fahren könnten. Ich hätte mich sonst geweigert auf dem Schotter weiter zu fahren.
Hier löst er sein Versprechen ein.
P.S. Nach knappen 100 km Fahrt auf Asphalt hat es uns beide wieder gepackt und wir sind die nächsten 150 km durch grüne hügelige Steppen an eine "Hot Spring" gefahren. Das macht doch echt mehr Spass als langweiliger Asphalt!
Ein Tischchen mitten in der Steppe? Jetzt bin ich doch fast 150 km Querbeet gefahren.
Schliesslich nähert sich ein Bleichgesicht mit Cowboyhut und setzt sich an den Tisch: Es ist Berndt ohne Revolver und Peitsche und folglich nicht Indiana Jones auf neuen Abenteuern! Er ist deutscher Archäologieprofessor und verbringt hier seine Semesterferien.
Er macht Ausgrabungen mit Einheimischen in der Bronzezeit...
3 x im Uhrzeigersinn um den Steinhaufen. So machens die Mongolen und auch ich tuckerle freudig drumrum. (und fahre links, ausserhalb des Bildes, beinahe in den Bach runter...)
Natürlich opfere auch ich etwas: Ein ausgetauschtes Lager der Vorderradachse soll mir Glück auf der Reise bringen. Mein Guide opfert einen grossen, gelben runden Lutscher...
Es ist ja schon schwierig in der Mongolei einen Parkplatz zu finden. Schliesslich haben sie engere Platzverhältnisse als wir in der Schweiz.
Volltreffer!
Mein Guide hat mich schick auf dem Zentralständer an den Abgrund dieser Schlucht gestellt. Beim Photoshooting gab's dann aber eine äusserst kräftige Windböe...
Das ist ja ein origineller Tankwart mit Humor. 95 Oktan ist ausgegangen dafür gibt's "LOVE"...
P.S. Später haben wir festgestellt, dass fast alle Tankstellen in der Mongolei diesen "Witz" machen...
" I'm too sexy" (Right Said Fred)
Diesen mongolischen "Flitzer" haben wir vor einem Einkaufsladen angetroffen. Der kennt noch keine Scham!
Wellblech à discrétion.
Eher selten in der Mongolei. Und dann auf der Haupttrassée die eh niemand mehr befährt. Dafür zieht man immer wieder neue Spuren in der Steppe. Doch hier habe ich Pech gehabt, auf der ganzen Breite der Ebene nur Wellblech. Zum Glück ist dies schon nach 20 km vorbei.
Nach phantastischen und trockenen Halbwüsten liegt plötzlich ein angeschwollener Fluss vor uns. Weiter oben im Norden hat es in den Bergen geregnet. Freundlicherweise zieht mein Guide spontan seine Hose, Socken und Schuhe aus und steigt vorsichtig in den Fluss. Scheisse, er wird von der Wucht des Wassers fast mitgerissen. Die Strömung ist eindeutig zu stark und das Wasser zu tief für eine Durchquerung mit mir. Es dämmert bereits und wir entschliessen uns in der Nähe zu Zelten um es am nächsten Morgen nochmals zu versuchen.
Schöner Sonnenuntergang und ruhige Nacht.
Auf! Auf! Und an den Fluss.
Pech, keine Änderung. 350 km Umweg? Zuerst zurück ins nächste Dorf um Benzin aufzutanken. Der Tankstellenwart ist erstaunt uns wieder zu sehen. Irgendwie redet er plötzlich wild drauflos und ich verstehe das Wort Makina/Maschini. Meint er etwa einen Laster? Er schliesst das Häuschen, schwingt sich auf seine russische Ural und fährt zum Dorf runter. In einer Ecke auf dem Dorfplatz steht ein alter sowjetischer Laster mit total abgefahrenen Reifen. Preis aushandeln, Rampe zum Beladen suchen und los, Richtung Fluss.
Unterwegs die übliche Pflichtpause für eine Reifenreparatur (kein Ersatzreifen und kein Ersatzschlauch dabei). Nach eineinhalb Stunden geht's weiter und ab durch den Fluss. Toll, bei dieser Flussdurchquerung wurden nicht mal meine Reifen nass!
Ist das ein Gigant oder ein Titan? Natürlich keines von beidem. Das ist ein mongolischer Wrestler! Das seltsam geschnittene Shirt soll einen Adler mit seinen Flügeln darstellen. Vor und nach jedem einzelnen Kampf schwingt der Wrestler dann auch mit seinen Armen wie die Adler mit ihren Flügeln... Trotzdem gleicht der Kampfstil extrem dem Schwingen in der Schweiz. Sehr ähnliche Regeln und Technik. Allerdings dauern viele Wettkämpfe nur einige Sekunden.
Neben Wrestling gibt's Pfeilbogenschiessen und Pferderennen bei jedem Naadamfest. Es findet immer am 11. und 12. Juli statt und fällt mit dem Unabhängigkeitstag der Mongolei zusammen.
Überhaupt ein Männerfest. Und wo stehen wir Damen?
Das Pferderennen ist toll. Wir rasen mit allen anderen Zuschauern in ihren 4x4 ans Zielgelände in einer riesigen Staubwolke. Das Ziel liegt 14 km entfernt in den Hügeln. Man kommt sich vor als ob man an einer Rallye teilnimmt und es herrscht eine super Stimmung. So muss Woodstock gewesen sein. Nach 45 Minuten Warten entsteht Aufregung unter den Zuschauern: Erste Staubwolken am Horizont! Sie kommen. Jede Familie hofft, dass ihr Junge und ihr Pferd die ersten sind. Mancher Vater schwingt sich auf sein Pferd und reitet auf den letzten Metern neben seinem Sohn und feuert ihn kräftig an. Ah dass sind doch tolle stolze Väter.
Kaum in der Mongolei angekommen und schon verschwindet der Asphalt. Aha. Hier gibt's nicht mal am Zoll Teer!
30 km gegege-rürürü-tetete-lelele. Wie soll ich das bis nach Ulaan Baatar schaffen. Bis dahin sind ja alle meine Schrauben locker und weggeflogen. Hey Guide, nimm das Gas weg! Am Zoll werden meine Raeder desinfiziert! Das ganze mit Stil: Ein Herr in schwarzem elegantem Anzug und Spritzgerät auf dem Ruecken erledigt diesen Akt gewissenhaft. Leider ist das Photographieren verboten...
Es ist bereits 18.00 Uhr als wir durch den Zoll sind und wir fahren zusammen mit einem BMW Seitenwagen und seinen 2 englischen Guides weiter. In der ersten Ortschaft suchen wir nach einem geoeffneten Restaurant oder einem Einkaufsladen. Freundlicherweise werden wir von einem Soldaten in Urlaub zu sich nach Hause eingeladen. Er fräst mit seinem chinesischen Moped davon und wir hinten nach. Nach einigen Flussdurchquerungen und Schotterwegen sind wir da. Oh, keine Yurte, schade, er wohnt in einem kleinen Haus. Photos von anderen Gaesten werden hervorgeholt, sogar Teilnehmer der Mongolian Ralley waren mehrmals zu Gast!
Später kommen seine Frau, 2 Kinder, Oma und Grossvater dazu. Super Abend und anschliessend Schlafen auf dem Boden: Das ist doch ein toller Einstieg. Ich habe schon oft von der mongolischen Gastfreundschaft gehört. Aber das dies schon bei der ersten Begegnung zutrifft?!
Grenzuebertritt in der Altai Provinz (Sibirien) von Russland in die Mongolei.
Dauer: 11.0 Std.
8.5 Std. am russischen Zoll
1.0 Std. Fahrt durchs "Niemandsland"
1.5 Std. am mongolischen Zoll
Total: 11.0 Std.!!!!!!!!!!!
Anzahl abgefertigte Fahrzeuge: 21
Vorsichtshalber kommen wir schon am Sonntagabend an. Samstag und Sonntag ist der Zoll geschlossen...
Nur 3 Fahrzeuge warten am Zoll. Auf einem kleinen Huegel oberhalb des Grenzdorfes schlagen wir unser Zelt auf und warten auf Montagmorgen. Schon um 7 Uhr reihen wir uns in der Warteschlange ein. Wir sind auf Platz 11. Man muss ausserhalb des abgesperrten Zollgelaendes warten, sie lassen immer nur 4 Fahrzeuge aufs mal auf das Gelaende. Der Parkplatz im Gelaende ist ja auch nur fuer ca. 80 Fahrzeuge ausgelegt worden. Also ensteht eine Autoschlange auf der Zufahrtsstrasse. Hinter uns kommen nach und nach weitere Fahrzeuge hinzu.
Kurz bevor wir auf das Gelaende duerfen werden wir darauf hingewiesen, dass wir zuerst ins Immigrationsbuero hinter uns im Dorf gehen muessten um uns abzumelden. Erst dann erhalten wir die Erlaubnis fuer den Zoll. Vor dem Immigrationsbuero warten bereits diejenigen Fahrer, die hinter uns am Zoll warten. Sie haben ihre Fahrzeuge in der Reihe abgestellt und sind hierhin gelaufen. Um 10.30 wieder eine kleine Verarschung: Das Buero wird wegen Kaffepause des einzigen Angestellten geschlossen.
Als diese Prozedur hinter uns ist sind wir die Letzten vor dem Zoll. Alle anderen haben sich in der Zwischenzeit vor uns geschoben. 12.30 Uhr: Der Zoll wird fuer die Mittagspause bis 13.30 geschlossen. Danach geht's wieder weiter. Und schliesslich gelangen wir doch noch am Montag aufs Zollgelaende...
Motorraeder mit laufendem Motor verboten. Bei einigen Tankstellen sind die Motorraeder komplett verboten. Man muss Benzin im Kanister kaufen und im abgestellten Moped einfuellen...
as links ist ein frei herumlaufender gruener Virus.
Im Internetkaffee hat er meine sd Karte und meine beiden USB Sticks befallen. Ich hatte keinen Zugriff mehr auf meine Photos. Zum Glueck treffe ich spaeter in der Mongolei Alex Rouge, einen Suisse Romand, der mir helfen kann und meine Photos vom Virus befreien kann. Von wegen Roestigraben.
Tankstelle in Russland mit 80 und 92 Oktan Benzin. Und siehe da eine tankende Kuh? Ist das Wasser nicht mit Benzin versetzt? Ist dies modernes russisches Doping, indirekt ueber das Kuhfleisch? Oder braucht die Kuh ihre taegliche Ration Drogen in Form von Benzin? Fragen ueber Fragen worauf ich wohl nie eine Antwort erhalte.
Es gibt nichts, das es nicht gibt...
Schaut Euch mal den Groessenunterschied an! O.K. Es ist eine BMW, aber trotzdem.
Zwei Vorderreifen und zwei Hinterradreifen als Ersatz pro Motorrad mitgenommen. Die haben doch echt einen Knall in der Schuessel!? Wie wollen die die Fahrt im Gelaende ueberhaupt geniessen?
Sorry, ich mache mich immer ueber andere Weggefaehrten meiner Gattung Zweiraeder lustig, aber das muss man doch gesehen haben?
Soll ich lachen oder in die Luft gehen?
Haelt doch mein Guide schon wieder neben einem Bushaltehaeuschen um die abgebildeten Biber zu fotografieren. Da hoeren wir das Knattern eines Motorrades hinter uns. Werner (der Sandfloh) steigt von seiner grazielen Stute, einer 610er Husky. Mit einem breitem Lachen kommt er zu uns und findet mich toll, dass ich es bis hierher geschafft habe! Ist dies nun eine Beleidigung oder ein Kompliment? Ich beschliesse es als Kompliment aufzufassen. Hm! Da werde ich doch trotzdem eifersuechtig auf diese heisse Braut aus Europa. Diese Husky sieht naemlich schon toll aus: gross, schlank, lange Beine, kein Gramm zuviel, sportlich und mit viel Power. Eigentlich Scheisse. Wie stehe ich denn da, als Asiatin mit kurzen Beinen, flach und 7.5 Pferdestaerken? O.k. Ich bin auch schoen, schlank und bin dank meiner Groesse einige kg leichter! Und schliesslich verliert die Husky Motorenoel. Da bin ich doch einiges vertrauenswuerdiger...
Es vergehen ueber 2 Stunden in denen unsere Guides miteinander am Strassenrand plaudern. Doch auf Grund der unterschiedlichen Reisegeschwindigkeiten faehrt jeder alleine weiter. Das erspart mir einen Kampf mit der Husky und sie kommt ungeschoren davon, diese stolze Ziege.
P.S. Natuerlich gibt es in der baumlosen Steppe keine Biber. Im Bushaeuschen waren Erdhoernchen abgebildet...
Blog von Werner der Sandfloh im gs-forum.de
Hier im Norden sehen die Haeuser wie in Russland aus: hier leben noch relativ viele eingewanderte Russen. Alles ist besser organisiert unt klappt. Im Einkaufsladen spricht man vornehmlich Russisch und auch der gute alte russische Computer fehlt nicht: Zaehlrahmen, funktioniert auch bei den haeufigen Stromausfaellen...
Getraenke rechts: Mineralwasser MIT Kohlensaeure und eine Fluessigkeit mit ALOE Geschmack inklusive "Fruchtfleisch"?
1. Akt
Altaigebirge im Nordosten von Kazakhstan. 5 Sibirinski Seen.
Wildes Campen ist nicht erlaubt und wir landen auf einem kleinen Camping an einem malerischen See umgeben von braunroten Felsformationen. Mein Guide huepft ins Wasser und macht seine bekannten Schwimmuebungen... Wir werden von einer Familie zum Abendessen eingeladen: Schaschlik auf dem Grill. Meinem Guide werden immer wieder die besten Fleischstuecke zugeschoben. Die alleinstehende Mutter mit Kind laechelt ihn immer mehr an und bestaeubt sich sogar mit Parfum. Natuerlich folgt nach dem Essen das Photoshooting. (Das Photo der Dame im Bikini koennen wir hier nicht veroeffentlichen.) Und sie freut sich schon auf den naechsten Morgen, wenn sie meinen Guide unbedingt wiedersehen kann.
2. Akt
Kaum sind wir zurueck beim Zelt werden wir auf franzoesisch angesprochen und ein 2. Mal von Kasaken zum Abendessen eingeladen. Dass wir bereits gegessen haben wird nicht als Entschuldigung akzeptiert. Bei den 6 russigstaemmigen Pensionaeren, die beim Fischen sind, gibt es Haehnchen mit Bratkartoffeln. Und selbstverstaendlich wird der Teller zum Bersten gefuellt... Am Lagerfeuer tauchen zwei Gitarren auf: Russische Lieder, franzoesische Chansons und viele Beatelssongs werden zusammen gesungen und wechseln bis in die fruehen Morgenstunden ab. Werden diese Pensionaere denn gar nie muede? Ich kann kaum noch die Augen offen halten. Schliesslich gibt mein Guide auf und geht zu Bett. Sofort (und sichtlich voellig erschoepft) gehen die betagten Herren schlafen. Sie sind blos aus Hoeflichkeit so lange wachgeblieben.
3. Akt
Naechster Morgen.
Bevor wir wegfahren werden wir von den pensionierten Herren zum Fruehstueck eingeladen: Marmelade, Brot und Butter! Alles gekuehlt!
Als Abschiedsgeschenk ueberreicht einer seinen super Kompass: So koennen wir in der Mongolei nicht verloren gehen... Obwohl wir schon einen Kompass haben und auch zeigen beharrt er auf seinem Geschenk: Geschenke koenne man nicht zurueckweisen. Wir schenken ihm ein original Schweizer Viktorinox Sackmesser. Er freut sich riesig. Herzliches Umarmen und heftiges Winken bei unsere Abfahrt.
P.S. Haben es geschafft abzuhauen BEVOR die Mutter im Bikini auftauchte...
Auf der Karte sieht man zwei grosse Seen und eine Strasse, die sich dazwischen durchwindet. Wir entscheiden uns fuer diese Route, schliesslich verspricht dies eine schoene Fahrt von ca. 70 km zu werden.
Sieht auf der Karte toll aus, aber in der Realitaet fehlt dann die Bruecke nach 50 km... Wir fahren 20 km zurueck und biegen in ein Fischerdorf ab. Dank Verstaendigung mittels Haenden und Fuessen erfahren wir, dass 5 km weiter ein Strand zum Schwimmen und Campen ist.
Und wirklich sind dort einige Familien mit ihren Angehoerigen am Baden. Sehr schoen. Mein Guide planscht im Wasser herum (er nennt es Schwimmen) und ich geniesse die Aussicht (siehe Photo).
Langsam daemmert es und die Badenden packen ihre Sachen zusammen und fahren nach Hause. Endlich alleine und ungestoert!
Dafuer tauchen ploetzlich Millionen von Moskitos auf und zerstechen meinen geehrten Guide. Da hilft alles wilde Herumschlagen nichts mehr. Genuesslich stuerzen sich die Moskitos auf ihr Mahl. Tja, MICH lassen sie in Ruhe und ich kriege keinen einzigen Stich ab.
Moskitos ole!
Zum Fruehstueck gibt's wieder mal russische "Guetzli". Diesmal sind es "Laeckerli" mit Nuessen drin und weisser Schokolade ueberzogen. Wirklich lecker.
Nach fuenf Minuten haelt ein Velofahrer mit seinem duerren Eingang-Farrad vor uns an. Ausnahmsweise ist mein Guide grosszuegig und bietet ihm ein "Guetzli" an. Laechelnd nimmt der Kasache an und knabbert zufrieden daran. Ich versuche mit dem Drahtesel zu sprechen, stosse aber auf eisiges Schweigen. Tja, ohne Motor ist eben jedes Zweirad sprachlos und stumm...
Mein Guide beginnt mit dem Kasachen eine aeusserst interessante und angeregte Diskussion ueber Gott und die Welt. Die momentane politische Lage in Kazakhstan wird erlaeutert und auch philosophische Ueberlegungen werden eingehend betrachtet. Wow!
Hast Du mir das abgenommen, verehrter Leser?
Natuerlich stimmt das nicht.
Das ist nur "Gestaggele" mit wenigen Brocken Russisch:
Woher? Wohin? Alter? Fau und Kinder? Nein?!(Unverstaendnis und Entsetzen in den Augen des Kasachen) Warum alleine? Wie lange?
Das ist der reelle moderne kulturelle Austausch meines Guides mit der lokalen Bevoelkerung. Toll!
Was soll denn das wieder: Zwei geoeffnete Ananasjogurts? Natuerlich steckt da eine kleine Geschichte dahinter. Wir waren in einer wunderschoenen und bluehenden Gegend im Osten von Kazakhstan unterwegs und fahren hungrig in ein kleines Staedtchen. Im "Magazin" stossen wir auf einen funktionierenden (wirklich kuehlenden) Kuehlschrank. Verschiedene Jogurts in 2er Packungen laecheln uns verfuehrerisch entgegen. Ich waehle zweimal Ananasgeschmack.
Draussen suchen wir uns einen lauschigen, schattigen Platz unter riesigen Platanen zum Fruehstuecken. Das erste Ananansjogurt wird geoeffnet und ich verschlinge es ruckzuck. Schmeckt koestlich. Jetzt zum zweitemAnanasjogurt. Seltsam, es ist rot. Ist das noch geniessbar? Vorsichtshalber gebe ich es meinem Guide zum Testen. Er nimmt einen Mund voll, laechelt und verzehrt das Jogurt Loeffel um Loeffel. Ich werde immer ungeduldiger und endlich ist er fertig und sagt:" Erdbeere".
Sie haben in der Fabrik tausende Aludeckel falsch bedruckt...
Altin Emel Nationalpark.
Vom Dorf Basschi sind es 42 km Schotterweg bis zur Sandduene. Der offizielle Eingang wird mit einer Barriere versperrt. Auf russisch nennen sie dies einen "Schlagbaum", wie die Deutschen. Stammt dieses Wort wohl vom 1. oder 2. Weltkrieg her ab?
Der Weg schlaengelt sich durch die Landschaft. Macht total Spass, da er in tiptopem Zustand ist. Ich fliege foermlich ueber die Steppe!
Und dann, mitten der Ebene, eine riesige Sandduene. 3.2 km lang und 300 Meter hoch. Mein Guide kraxelt in Shorts hinauf und ich warte unten im Schatten auf seine Rueckkehr. Waehrend ich warte, hoere ich immer wieder Motorengeraeusche und schaue nach, ob sich ein Fahrzeug naehert. Doch ich sehe nichts. Seltsam. Ist dies wohl eine "toenende" Fatamorgana?
Ich darf ueber 2 Stunden auf meinen Guide warten. Der hat sicher auf der Spitze der Duene die Aussicht genossen und ist seinen ueblichen Tagtraeumen nachgegangen...
Waehrend er wieder seine Motorradkluft anzieht ist wieder ein Motor zu hoeren und ich suche vergeblich nach dem Fahrzeug. Da beginnt mein frecher Guide doch aus vollem Hals zu lachen an. Veraergert knurre ich ihn an und er antwortet grinsend:
"Was du hoerst ist der Wind der um die Duene blaest. Man hoert dies nur, wenn es trockenes Wetter ist. Sie hat den Namen "Singing Sand Dune".
Naechste Station ist der Nationalpark Altin Emel, 100 km noerdlich von Almaty. Wir sind spaet dran und das Ticketoffice ist bereits geschlossen. Wir duerfen das Zelt im Garten des kleinen Hotels unter Pflaumenbaeumen aufstellen. Die drei aelteren Damen, die im Hotel arbeiten, lassen sogar meinen Guide duschen, kochen fuer ihn und umsorgen und bemuttern ihn vollstaendig...
Beim Abendessen tauchen zwei offizielle Gaeste des Hotels auf: Ein oesterreichisches Ehepaerchen. Sie laden meinen Guide ein am naechsten Tag mit ihnen in die zwei oestlichen Gebirge (Aktau und Katutau) zu fahren. Ca. 200 km. Der Weg dorthin sei ohne einen lokalen Fuehrer unmoeglich zu finden und den haben sie schon organisiert.
Auf dem Ausflug am naechsten Morgen stellt sich heraus, dass vor allem die Wege teilweise unter Wasser stehen und Passagen mit extrem feinem Sand aufweisen. Zum Glueck verbringe ich diese Zeit im schattigen, kuehlen Garten. Und der unverzichtbare lokale Fuehrer ist mit der Wegbeschreibung so beschaeftigt, dass er schon nach kurzer Zeit einschlaeft.
PENG! Da wird er doch unfreundlich aufgeweckt. Der 4 x 4 hat einen platten Reifen. Da die Oesterreicher extrem unter der Hitze leiden und der lokale Fuehrer nur als schlafender Wegweiser bezahlt ist, wird mein Guide kurzerhand als gratis Pannenhilfe engagiert. Unter dem fluchenden Oesterreicher war dies nach 15 Minuten erledigt. So durfte sich meine Guide fuer den Gratisausflug revanchieren.
Ich bin jetzt ueber 250 km von Almaty, der ehemaligen Hauptstadt Kazakhstans, nach Osten gefahren. War eine schoene Strecke entlang dem Tian Shan Gebirge. Die hoechsten Berge sind beinahe 5000 Meter hoch. Unterwegs habe ich einige Abstecher in Quertaeler unternommen und bin zu Bergseen hochgefahren. Hier sieht es (leider) wie in den Alpen aus. Deshalb fahre ich nach kurzen Stops auch gleich weiter.
Danach gings hinaus in eine karge, weite Steppenlandschaft. Schliesslich zeigt ein winziger Wegpfeil den Grund meiner Fahrt in diese Gegend: Sharyn Canyon 13 km.
Ueber eine Schotterstrasse geht's zum Eingang des Parks. Hinter dem Schlagbaum fuehrt der Weg steil und aeusserts holpprig in den Canyon hinunter. Komm ich da ueberhaupt wieder hoch? Was meint mein Guide? Der gibt Gas und faehrt ohne mich zu fragen hinunter! Hallo? Dann eine wunderschoene Fahrt auf dem Grund des schmalen Canyons. Ploetzlich oeffnet er sich und wir erreichen eine kleine Ebene die an einem kleinen klaren Fluss liegt. Der Fluss ist mit schattenspendenden Baeumen gesaeumt. Ideal fuer Camping. Und das Panorama: Wir sind von Palaesten Umgeben. Toll!
Tolles Photo von meinem Guide alleine in einem Frisierladen. Weshalb dieses Photo? Was ist geschehen?
Mein Guide ist fuer einmal ohne mich zu Fuss in Bishkek unterwegs. Er schlendert durch die Strassen, geht hier und dort in ein Geschaeft, schaut sich die Vitrinen an. Da sieht er einen modernen Coiffeursalon und fragt nach ob sie auch Nassrasur machen. In vielen Salons Zentralasiens geschieht dies nur mit dem Rasierapparat. Es ist schwierig eine saubere Rasur zu kriegen.
Doch diesmal hat er Glueck und er freut sich. Allerdings erscheint ihm der Preis von umgerechnet sFr. 4.- sehr hoch. Naja es ist auch ein schicker Laden in einem vornehmen Quartier.
Nach der schnellen, mit geschickten Haenden ausgefuehrten Nassrasur will er bezahlen. Doch wird er vom Barbier ins Nebenzimmer gefuehrt, wo ihm die Haare gewaschen und er gefoehnt wird. Zum kroenenden Abschluss erhaelt er noch eine Kopf- und Gesichtsmassage. Also deshalb der hohe Preis. Nach dem Bezahlen fragt mein Guide wie immer den Barbier ob er mit ihm zusammen ein Photo aufnehmen darf. Der Barbier ist erfreut und stellt sich neben ihn. Die Besitzerin des Salons will gerade das Photo machen, da treten 3 Maenner ein und wechseln ein paar Worte mit dem Barbier und gehen mit ihm vor die Tuer. Nach einigen Minuten gehen zwei mit ihm weg und der Dritte kommt ins Geschaeft zurueck. In gutem Englisch verlangt er hoeflich nach dem Pass und Visum meines Guides. Alles ist in Ordnung und er erklaert meinem erstaunten Guide: Er ist von der Fremdenpolizei und der Barbier ist Iraner ohne gueltige Arbeitsbewilligung und wurde soeben verhaftet und auf den Polizeiposten gebracht...
Was sehe ich da hinter den Jurten bei der Karavanserei von Tash-Rabbat? Vier fette Kuehe aus England mit Begleitfahrzeug. Wir haben uns am Issik Kul See schon mal gekreuzt. Sie stammen von einer deutschen (bairischen) Rasse ab. Sie tragen spezielle grobstollige Hufe. Das sieht toll aus. Schnell sind wir beim Plaudern und sie muessen eingestehen, dass sie diese Stollen bis jetzt gar nicht gebraucht haben. Sie waren nur auf guten Strassen unterwegs. Und da sie gemaechlich dahingetrottet sind, haben sie einiges an Gewicht zugenommen. Ich befuerchte, sie sollen in Bejing geschlachtet werden, teile ihnen dies jedoch aus Mitgefuehl nicht mit.
Ihre Guides sind 5 pensionierte Englaender. Sie sind waehrend 3 Monaten von England nach Bejing / China unterwegs. Einer lebt in Californien und schreibt Drehbuecher fuer Filme (Collateral Damage mit A. Schwarzenegger). Ein anderer war fuer England als Botschafter in verschiedenen Laendern taetig. Die anderen leben auf der ganzen Welt verteilt: Bejing/China, Neuseeland, Frankreich und Singapur.
Bin auf dem Weg nach Tash-Rabbat, einer Karavanserei im Sueden Kyrgyzstans. Laut Karte120 km asphaltierte Strasse. Doch schon einige km hinter Naryn reisst der Asphalt ab und eine total loechrige Schotterpiste beginnt. Der einsetzende Regen fuellt innert kuerzester Zeit alle Loecher mit schlammigem Wasser. Mein Guide zieht sofort sein Regenkombie an. Und ich? Jedes Fahrzeug spritzt mich mit schmutzigem Wasser voll. Diese Dreckskerle nehmen keine Ruecksicht auf mich. Wie sehe ich bloss aus. Da wird keine normale Dusche mehr reichen. Und so geht's 50 km im Schritttempo, weil auch die Brille staendig beschlaegt. Nach ueber 3 Stunden erreichen wir voellig durchnaesst die Karavanserei. Die Regenhosen meines Guides sind auch undicht. Er klappert nur noch mit den Zaehnen. In der Jurte wird der Ofen eingeheizt und die Kleider koennen trocknen. Kurz entschlossen bleiben wir hier ueber Nacht. Ich bleibe draussen und es wird eine kristallklare kalte Nacht.
Auf den Zustand der Strassen angesprochene Kyrgysen antworten mit einem Laecheln: "Das sind normale Nomadenstrassen...:
Gestern habe ich mich und meinen Guide auf einen Pass von 3200 m.u.Meer hinaufgequaelt. Haben dann beschlossen weiter unten auf einer Weide zu uebernachten. Bei der Hinfahrt habe ich mich am Hinterrad verletzt. Er muss mich pflegen, was er auch liebevoll macht. Er verschoenert sogar meinen Schlauch mit einem schicken Pflaster. Merci mon amour! Den Pneu will er jedoch erst am naechsten Morgen montieren um zu schauen ob mein Pflaster auch wirklich haelt. Am Naechsten Morgen die Ueberraschung: In der Nacht sind 10 cm Schnee gefallen. Brrh!
Dafuer findet jetzt die Pneumontage im Zelt statt. Doch am Mittag ist der meiste Schnee bereits wieder geschmolzen. Und weiter geht's im Sonnenschein.
Tja, endlich geht's los.
Hat ein schoenes Photo von mir geschossen, im Hintergrund das unvollendete Minarett von Burana an der ehemaligen Seidenstrasse in Kyrgyzstan. Die daraufkommende Nacht habe ich neben meinem Guide alleine im selben Zimmer verbracht. So hat er immer ein Auge auf mich. Und ich kann nichts Unueberlegtes anstellen. Ich bin ja wohl alt genug um das selbst zu enscheiden...
Wir sind erst bei Anbruch der Nacht an dieses Restaurant gekommen. Mein Guide hat den naechstbesten Mann gefragt ob wir wohl hinter dem Gebaeude das Zelt aufstellen koennten. Da dies der Besitzer war wurden wir gleich fuer die Nacht, Abendessen und Fruehstueck eingeladen. Im Konferenzraum wurde eine Schlafstaette fuer uns zwei eingerichtet. Das ist Gastfreundschaft!
Ich habe genug geschlafen. Ich bin schon seit Wochen wach und nur dunkle Nacht vor mir. Wann kommt endlich mein Guide zurueck? Habe ich fuer diesen Service nicht genug hingeblaettert?
09.Mai 2012. Endlich Tageslicht. Heute ist mein Guide um vier Uhr morgens angekommen. Um zwei Uhr Nachmittags kommt er zu mir und entfernt meine Winterdecke. Es herrscht gleissender Sonnenschein und schon 27C. Super. Er putzt den Staub von mir, startet den Motor. Das wars. Erst am naechsten Tag geht's auf Besichtigungstour.
50 km quer durch Bishkek. Ich kriege sogar eine neue Batterie. Und dann das Highlight fuer jede junge Dame im Fruehling: Ein neues Kleid wird mir Versprochen. Doch daraus wird nichts, ich kriege eine massgeschneiderte und handgefertige Lenkertasche. Immerhin passend zu meinem uebrigen Outfit: dunkelblau.