115 Fluss / Mongolia

Nach phantastischen und trockenen Halbwüsten liegt plötzlich ein angeschwollener Fluss vor uns. Weiter oben im Norden hat es in den Bergen geregnet. Freundlicherweise zieht mein Guide spontan seine Hose, Socken und Schuhe aus und steigt vorsichtig in den Fluss. Scheisse, er wird von der Wucht des Wassers fast mitgerissen. Die Strömung ist eindeutig zu stark und das Wasser zu tief für eine Durchquerung mit mir. Es dämmert bereits und wir entschliessen uns in der Nähe zu Zelten um es am nächsten Morgen nochmals zu versuchen.

Schöner Sonnenuntergang und ruhige Nacht.

Auf! Auf! Und an den Fluss.

Pech, keine Änderung. 350 km Umweg? Zuerst zurück ins nächste Dorf um Benzin aufzutanken. Der Tankstellenwart ist erstaunt uns wieder zu sehen. Irgendwie redet er plötzlich wild drauflos und ich verstehe das Wort Makina/Maschini. Meint er etwa einen Laster? Er schliesst das Häuschen, schwingt sich auf seine russische Ural und fährt zum Dorf runter. In einer Ecke auf dem Dorfplatz steht ein alter sowjetischer Laster mit total abgefahrenen Reifen. Preis aushandeln, Rampe zum Beladen suchen und los, Richtung Fluss.

Unterwegs die übliche Pflichtpause für eine Reifenreparatur (kein Ersatzreifen und kein Ersatzschlauch dabei). Nach eineinhalb Stunden geht's weiter und ab durch den Fluss. Toll, bei dieser Flussdurchquerung wurden nicht mal meine Reifen nass!